Die Yorckbrücken entstehen
Zwischen 1875 und 1940 entstand das Ensemble der über vierzig Yorckbrücken. Ohne Mittelstützen überquerten sie in nord-südlicher Richtung die 26,5 Meter breite Yorckstraße. Die Dresdener Bahn baute 1875 die ersten Brücken. Davon ist die Brücke 5 noch heute in sanierter Form vorhanden. Sie ist die älteste erhaltene stählerne Brücke Berlins.
Danach entstanden die Brücken für den zwischen 1872 und 1880 neu gebauten Anhalter Bahnhof und diejenigen für die Potsdamer Bahn. Obgleich jede der drei Eisenbahngesellschaften ein eigenes Erscheinungsbild anstrebte, glichen sich die Brücken der 1870er und 1880er Jahre im Wesentlichen aus fertigungstechnischen Gründen.
Der Architekt Franz Schwechten und der Ingenieur Heinrich Seidel entwarfen den größten Teil der Yorckbrücken für die Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Sie waren mit Trägergelenken ausgestattet und ruhten auf gusseisernen Hartungschen Säulen. Diese kennzeichnet ein kannelierter Schaft mit dem charakteristischen Dreifachflechtband und Schmuckringen aus floralen Motiven.
Die anderen beiden Bahngesellschaften setzten auch andere gusseiserne Säulen ein. Darunter die Hartwichsche Säule mit aus der Antike entlehnten Gestaltungselementen.